Das
hier vorgestellte Projekt wurde von der Jury der
Architektenkammer Niedersachsen zusammen mit anderen beispielhaften
Gebäuden als Besichtigungsobjekt für den bundesweit veranstalteten "Tag der
Architektur
"
am 29. Juni 2007 ausgewählt.
Das 1954 errichtete Siedlungshaus wurde in den Jahren 2005 bis 2006 umgebaut und durch einen Anbau in Holzständerbauweise mit Lärchenholzfassade erweitert.
Der vorhandene Altbau verfügte nur über sehr beengte kleinteilige Räumlichkeiten, die zudem recht dunkel waren. Eine Wärmedämmung der Wände und des Daches war nicht vorhanden.
Altbau und Anbau sind durch einen Glasgürtel miteinander verbunden, welcher einen neuen interessanten Hausmittelpunkt erzeugt. Das neue Zentrum des Gebäudes ist mit Licht erfüllt und stellt eine Verbindung dar, die dem Altbau seine Selbständigkeit belässt.
Der Anbau nach Osten ermöglicht die Erschließung aller bisherigen und auch der neuen Räumlichkeiten vom zentralen zweigeschossig offenen Bereich, bestehend aus vorhandenem Treppenhaus und Galerie.
Von der neuen Galerie des Altbaus führt eine Brücke zum Kinderzimmer im Obergeschoss des Neubaus. Die Galerie und die Brücke bieten für die Kinder eine erlebnisreiche Spielmöglichkeit.
Das Badezimmer im Dachgeschoss konnte durch den teilweisen Wegfall der bisherigen Dachschräge so erweitert werden, dass es großzügig wirkt und Platz für eine zeitgemäße komfortable Ausstattung bietet.
Der Spitzboden des Altbaus wurde zu einem Rückzugs- und Erholungsbereich ausgebaut und ist vom Elternschlafzimmer aus über eine Raumspartreppe zu erreichen. Von dort aus bietet sich ein fantastischer Blick auf das historische Zentrum Hamelns und das Weserbergland.
Das neue Gebäude bietet Platz für intensives Familienleben, ermöglicht aber allen Bewohnern auch den Rückzug und die Erholung.
Durch das zukunftsweisende Energiekonzept erreicht das Gebäude KfW 60 Standard.
Es wurde wie folgt umgesetzt:
Orientierung der Räumlichkeiten des Anbaus nach Süden und Schaffung großflächiger Südverglasungen zur passiven Solarenergiegewinnung
Wärmedämmung des Daches durch Sparrenaufdoppelung und
Einblasen von Cellulosefasern, Dämmstärke 20 cm
Erneuerung der Fenster und Dämmung der Außenwände des Altbaus durch ein Wärmedämmverbundsysten
Dämmung des Erdgeschossfußbodens mit Cellulosefasern und Dielenbelag
Wanddämmung des Anbaus mit Cellulosefasern, 20 cm und
Mineralfasern, 6 cm
Bohren der Erdsonden für die Wärmepumpe
Erdwärmepumpenheizung mit 2 x 70 m tiefen Erdsonden
Im Innenbereich wurden ausschließlich ökologische mineralische Farben verwendet.
Die Wohnfläche beträgt 145 m².